Ich liebe es mit Hund wandern zu gehen! Man wächst richtig als Team zusammen, lernt sich ganz anders kennen und baut ein neues Vertrauen zueinander auf. Allerdings gibt es auch einiges zu beachten, wenn eine Wanderung mit Hund samt einiger Höhenmeter ansteht.
Unser Tipp: Probe-Wanderung
Vor dem ersten richtigen Wanderurlaub, ist es eine gute Idee, in der Region eine Art „Probewanderung“ zu unternehmen. Dann kann man zum einen das Zusammenspiel zwischen sich und dem Hund testen, zum anderem kann man seine Wanderausrüstung wie Schuhe und Co. auf die Probe stellen. Außerdem lernt man natürlich auch was über die eigene Fitness. 😀
Zwar geht man jeden Tag mit seinen Hunden spazieren. Auch mal mehrere Kilometer am Stück. Aber es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man 5-10 Kilometer auf mehr oder weniger gerader Strecke geht, oder ob man dazu auch noch einige Höhenmeter absolviert – und das über Stock und Stein, mit hoher Konzentration auf den Weg.
Von daher: Eine schöne Strecke in der näheren Umgebung suchen und einfach mal die Kondition und die Ausrüstung testen. 🙂
Die Strecke kennen
Egal, ob Probe-Wanderung oder im Wanderurlaub, schaut euch die Route vorher gut an. Einfach mal drauf los wandern und unterwegs checken, wie man am besten wieder zurück zum Auto kommt, hat mich auf jeden Fall nicht glücklich gemacht. 😀 Daher schaue ich mir immer online an, welche Strecke ich gehen will – wie viele Kilometer, wie viele Höhenmeter, Rundwanderung oder Hin- und Zurück? Wo will ich vielleicht Stops machen, für eine Pause oder Fotos? Einen groben Plan über die Wanderung habe ich immer. Auf Komoot findet man übrigens viele tolle Strecken. Auch das Wetter solltet ihr euch natürlich vor Start anschauen, denn wenn es während eurer Wanderung regnet, müsst ihr auch damit rechnen, dass der Weg rutschiger und damit beschwerlicher wird.
Meine Wanderungen mit Lotte zeichne ich übrigens meist mit der App Bergfex auf. Die funktioniert auch ohne Internetverbindung und misst Kilometer und Höhenmeter ziemlich genau.
Die richtige Ausrüstung für Zwei- und Vierbeiner
Auch die Ausrüstung spielt natürlich eine große Rolle. Am Allerwichtigsten für einen erfolgreichen Wanderurlaub: Gute Wanderschuhe! Ich habe vor dem ersten Norwegen-Urlaub in hohe Wanderschuhe von Lowa investiert und es nicht eine Sekunde bereut. Egal, wie anstrengend oder lang die Wanderung gewesen ist, ich hatte noch nie eine Blase oder irgendwas anderes. Außerdem geben die hohen Schuhe richtig guten Halt, was vor allem auch für den Abstieg wichtig ist. Im Herbst und Winter, wenn es draußen matschig wird, ziehe ich die Schuhe übrigens auch gerne zum morgendlichen Spaziergang an.
Den Großteil meiner restlichen Ausrüstung, also beispielsweise Wanderhosen und Oberteile, habe ich von Decathlon und bin damit recht zufrieden. 🙂 Wenn man öfter unterwegs ist, lohnt es sich natürlich auch in hochwertigere Ausrüstung zu investieren.
Lotte trägt beim Wandern eigentlich immer ein Geschirr. Durch das Geschirr ist der Hund gut lenkbar und vor allem kann ich Lotte gut sichern. Man weiß nie, ob die Hunde mal abrutschen, am Geschirr kann man die Vierbeiner gut greifen und zu sich ziehen.
Was ich beim Wandern nur bedingt empfehlen kann ist eine Schleppleine. Gerade im Wald verhakt sich die Schleppleine ständig irgendwo und man ist nur damit beschäftigt, sie wieder zu lösen. Eine Alternative kann eine Zugleine in Kombination mit einem Zuggeschirr sein. Die Leine ist flexibel und federt gut, für alle Beteiligten praktisch. Oder aber eine normale, etwas längere Leine.
Rucksack packen für Zwei- und Vierbeiner
Anfangs hab ich dazu geneigt, viel zu viel mitzuschleppen. Mittlerweile kann ich ganz gut abschätzen, was ich wirklich in meinem Rucksack brauche und was nicht. Los gehts mit dem Rucksack packen für die Wanderung mit Hund:
Welcher Rucksack darfs sein?
Bei der Auswahl eures Rucksacks gehts schon los. Gerade, wenn ihr längere Routen unternehmt, ist es wirklich wichtig, dass euer Rucksack gut sitzt und an allen erforderlichen Stellen Halt gibt und gepolstert ist. Besonders wichtig ist meiner Meinung nach zum einen, dass die Rückseite des Rucksacks stabil ist, damit sie sich ideal an euren Rücken anschmiegt. Außerdem sollte der Rucksack über einen Gurt an der Hüfte und an der Brust verfügen, damit er fest sitzt.
Ich selbst neige dazu, Rucksäcke eher locker zu tragen. Daher ein Tipp: Macht es nicht. Der Rucksack sollte wirklich eng am Rücken liegen, sonst merkt ihr das Gewicht sehr schnell.
Ich nutze zum Wandern übrigens diesen Rucksack von Jack Wolfskin*. Außerdem habe ich mir für Bayern und Norwegen einen Rucksack mit seperaten Kameraeingriff* gekauft. Dieser Rucksack ist leider nicht super ideal zum Wandern, da der Rücken beispielsweise nicht so gut gepolstert ist. Aber für die Preiskategorie ist er gut, für meine Zwecke hat er auch gereicht. 🙂
Was muss für den Zweibeiner mit?
Handy & Portemonnaie
Trinken: Beim Wandern wahrscheinlich das Allerwichtigste – ausreichend zu trinken! Beachtet bei eurer Überlegung, wie viele Liter ihr braucht: Wie viele Kilometer macht ihr? Wie viele Höhenmeter? Welche Zeit ist eingeplant? Scheint die Sonne? Und wie viel trinkt ihr generell?
Auf manchen Strecken könnt ihr gegebenenfalls eure mitgebrachten Flaschen wieder auffüllen. Dann könnt ihr natürlich weniger mitnehmen – aber habt lieber zu viel zu trinken dabei als zu wenig. Auf meinen Routen nehme ich übrigens immer nur normales Wasser mit.
Essen: Mein Proviant bestand meist aus Müsliriegeln aller Art, Nüssen, Obst und vorgeschmierten Brötchen. Außerdem ganz wichtig: Ein paar Süßigkeiten gegen eventuelle schlechte Laune.
Desinfektionsgel: Immer gut dabei zu haben, vor allem, wenn ihr länger nicht irgendwo Hände waschen könnt. 😀
Sonnenbrille und Sonnencreme: Je nachdem, wie eure Strecke aussieht und welche Temperaturen herrschen, sind Sonnenbrille und Sonnencreme auf jeden Fall wichtig.
Ggf. Pulli oder Regenjacke: Dieser Punkt ist natürlich wetterabhängig. Ein zusätzlicher Pulli ist aber immer eine gute Idee, wenn es auf einen Gipfel geht. Dort ist es nämlich meist deutlich kälter und man freut sich, wenn sich noch ein Pulli im Rucksack versteckt.
Kamera: Natürlich nicht für jeden ein Muss. 😀 Für mich allerdings schon. Ich habe eigentlich immer meine Kamera, manchmal sogar ein Wechselobjektiv mit dabei.
„Erste Hilfe“: Für die kleinen Notfälle, packt am besten Magnesium, Blasenpflaster, normale Pflaster und Kopfschmerztabletten ein.
Und für den Hund?
Geschirr und Leine: Kommen natürlich nicht in den Rucksack, sondern direkt zum Einsatz. 😀
Trinkflasche: Natürlich habe ich nicht nur für mich, sondern auch für den Vierbeiner immer etwas zu Trinken mit. Statt einem Napf habe ich eine Trinkflasche, bei der der Deckel als Napf eingesetzt werden kann. Alternativ gibt es aber auch faltbare Wassernäpfe. Wenn ihr an fließendem Wasser vorbei kommt, könnt ihr natürlich weniger Wasser für die Hunde mitbringen. Aber generell solltet ihr auch für die Vierbeiner lieber zu viel als zu wenig mit haben. 🙂
Leckerlies: Versteht sich von selbst, auch für die Hunde braucht es natürlich Belohnung auf der Strecke.
Zeckenspray: Innerhalb der Zeckensaison habe ich immer Zeckenspray mit – damit kann man sich übrigens auch einfach selbst einsprühen. Beispielsweise, wenn man eine kurze Wanderhose trägt. Außerdem habe ich generell immer eine Zeckenzange mit.
Kotbeutel: Erklärt sich von selbst, oder? 🙂 Auf den wenigstens Wanderstrecken gibt es übrigens regelmäßig Mülleimer. Ich knote die Tütchen daher meist gezwungenermaßen an den Rucksack. 😀
Erste Hilfe Set: Auch für die Hunde solltet ihr ein paar Notfall-Utensilien einpacken. Ich habe meist die Erste Hilfe Box von Lila loves it dabei – allerdings ohne Box drumherum, stattdessen nur die ausgepackten Inhalte. 🙂
Wandern mit Hund – los geht’s
Mit ein bisschen Übung und der richtigen Ausrüstung kann es dann auch schon los gehen. Seid ihr schon mal mit eurem Hund wandern gegangen? Wenn ja, welche Tipps habt ihr noch? 🙂
Hier kommt ihr übrigens zu meinen Lieblingswanderungen mit Hund.