Etwas, was uns in der Sächsischen Schweiz besonders begeistert, ist, dass man nahezu endlos unterwegs sein kann. Eigentlich hatten wir uns eine recht kurze Wanderung vorgenommen – zum Kuhstall und zurück. Als wir unterwegs waren, haben wir jedoch festgestellt, wie nah der kleine und große Winterberg sind. Also ging es spontan noch zum kleinen Winterberg, dann zum Frienstein und wieder zurück zum Kuhstall.
Startpunkt am Lichtenhainer Wasserfall
Für unsere Wanderung haben wir am Parkplatz in der Nähe des Lichtenhainer Wasserfalls geparkt. Für ein Tagesticket zahlt man 7€, alternativ kann man auch noch ein Ticket für 3 Stunden ziehen. Vom Parkplatz aus kann man noch kurz am Wasserfall stoppen, das haben wir aber nicht gemacht – hauptsächlich, weil wir irgendwie aus Versehen den direkten Weg zum Kuhstall eingeschlagen haben. 😀
Vom Parkplatz bis zum Kuhstall braucht man etwa eine halbe Stunde, die Strecke ist gut ausgeschildert und entspannt zu Laufen. Auf dem Weg kommt man an einem Baumstamm mit unzähligen Steinmännchen vorbei. Es lohnt sich, kurz innezuhalten und vielleicht sogar selbst ein Männchen zu bauen. 🙂
Erster Stopp: Felsentor Kuhstall
Der Kuhstall ist ein 11 Meter hohes, 17 Meter breites und 24 Meter tiefes Felsentor. Es gehört zu den Hauptattraktion des Malerweges der Sächsischen Schweiz. Zu den Gründen dafür zählt auf jeden Fall auch der tolle Ausblick, den man hat, wenn man das Felsentor durchquert.
Direkt am Kuhstall findet man auch die Himmelsleiter. Eine schmale Eisenleiter, die durch eine mannsbreite Lücke zwischen zwei Felsen 27 Meter in die Höhe führt. Hier wartet ein weiterer, toller Aussichtspunkt. Die Stufen der Himmelsleiter sind frei. Man hat zwar die Möglichkeit, sich an den Seiten mit den Armen abzustützen, aber wenn man daneben tritt, rutscht man mit dem Fuß in die Lücke. Lotte habe ich hochgetragen, bin aber auch einem großen Hund begegnet, der die Stufen laufen konnte.
Der Abstieg erfolgt über Holztreppen, also nicht die Himmelsleiter. Wer sich (oder seinem Hund) die Himmelsleiter nicht zutraut, kann also auch die Holztreppen hochnehmen. Diese sind leicht zu finden. Einfach wieder aus dem Kuhstall raus, dann befindet sich links direkt der Außenbereich der Gaststätte. Zwischen Gaststätte und Kuhstall führt ein kleiner Weg lang, diesem folgen. Ein Stück weiter geht es dann links die Holztreppen hoch. 🙂
Der Kuhstall ist sehr leicht zu erreichen, wie gesagt, braucht man vom Parkplatz aus etwa 30 Minuten. Dementsprechend beliebt ist dieser Aussichtspunkt auch. Wir waren unter der Woche morgens gegen 8 Uhr dort und hatten den Kuhstall, die Himmelsleiter sowie die Aussicht oben fast komplett für uns alleine. Später waren wir noch mal auf dem Rückweg dort und haben eine Pause an der Bergwirtschaft Kuhstall gemacht. Das war gegen 13.30 und der Kuhstall war propevoll. Es lohnt sich also sehr, früh dort zu sein!
Übrigens – einen Stopp an der Bergwirtschaft (beispielsweise auf dem Rückweg, als kleine Belohnung) können wir empfehlen. Das herzhafte Essen ist lecker, es gibt außerdem Kuchen und der Latte Macchiato sah super aus.
Vom Kuhstall zum kleinen Winterberg
Vom Kuhstall aus ist es zum kleinen – und großen – Winterberg nicht weit, daher haben wir spontan entschieden, dort noch hinzuwandern. Der Weg zum Winterberg ist auch wieder gut ausgeschildert. Einfach neben dem Kuhstall die Treppe runtergehen und schon ist man auf dem richtigen Weg. Am Ende der Treppe gibt es noch eine Leiter, die für Hunde zur Herausforderung werden kann. Kleine Hunde kann man die Leiter herunter tragen. Ansonsten führt auch ein Weg um den Stein links von der Leiter herum, nur der Spalt ist etwas enger – so kann aber auch mit größeren Hunden den Weg weiterführen.
Es geht ein ganzes Stück weiter durch den Wald, bis man vor einer Treppe steht, die hinauf führt. Es folgen jede Menge Stufen, die man aber auch mit Hund gut meistern kann. Wenn man die Stufen hinter sich gebracht hat, ist man vielleicht erstmal verwundert. Denn auf dem Hinweisschild, das einen oben angekommen erwartet, ist der kleine Winterberg auf einmal verschwunden. 😀
Wir mussten erstmal ein bisschen rätseln, sind dann aber links weitergegangen, also Richtung Großer Winterberg. Und zwei Kurven weiter haben wir festgestellt: Der kleine Winterberg ist nicht mehr auf dem Hinweisschild, weil wir bereits angekommen sind. 😀 Zur Linken findet man dann auch ganz leicht die Aussichtsplattform. Dort ein bisschen verweilen lohnt sich auch wirklich sehr.
Vom kleinen Winterberg zum Frienstein
Der Frienstein, der auch als Vorderes Raubschloss bezeichnet wird, ist ein etwa 130 Meter hoher Fels. Er liegt in den Affensteinen am Abhang des Großen Winterbergs. An der Ostseite befindet sich die Idagrotte, die ein beliebtes Ausflugsziel und Fotospot ist. Man erreicht sie nur über ein schmales Felsband, weswegen wir auch nicht bis dorthin gelaufen sind. Zum einen war es uns bereits zu voll dort, zum anderen wollten wir mit den Hunden nicht über die schmalen Wege bis zur Grotte wandern. Denn an einigen Stellen muss man wirklich auf jeden Schritt aufpassen, denn links geht es steil bergab.
Vom kleinen Winterberg aus führt ein Weg zum Frienstein, man kann sich also nicht verlaufen. Einfach wieder von der Aussichtsplattform aus zurückgehen zu der Weggabelung mit dem Hinweisschild. Wer genug gesehen hat, kann die Treppen wieder runter, zurück zum Kuhstall und zum Parkplatz. Wer noch weiter möchte, kann geradeaus gehen, durch die Felsen hindurch und dann links weiter Richtung Frienstein.
Bis zum Frienstein schlängelt sich ein schmaler Weg entlang, den man aber gut laufen kann. Das Beste: Er bleibt auf einer Höhe, also recht entspannt. Und auch mit Hunden kein Problem. Am Frienstein selbst ist die Idagrotte dann an einer Felswand „markiert“, der Weg wird dann auch deutlich steiniger und etwas anspruchsvoller. Wir sind ein Stück um den Felsen herum, konnten von dort aus noch die unfassbar schöne Aussicht genießen. Dann sind wir jedoch umgekehrt und nicht bis zur Grotte gewandert.
Wanderung zum Kuhstall, kleinen Winterberg und Frienstein auf einen Blick
Strecke: ca. 11,2 Kilometer
Dauer: ca. 4 Stunden
Höhenmeter: ungefähr 500 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der Gaststätte & Pension Lichtenhainer Wasserfall (Kirnitzschtalstraße 11, 01855 Sebnitz) – Tagesticket 7€
Beschilderung: Der gesamte Weg ist sehr gut beschildert. Immer wieder sind Hinweisschilder mit den unterschiedlichen Zielen angebracht.
Hundefreundlichkeit: An sich ja, jedoch gibt es ein paar Abschnitte, wo die Hunde Hilfe und Absicherung brauchen. Größtenteils aber eine sehr schöne Strecke für Vier- und Zweibeiner.