Unsere erste Wanderung im schönen Norwegen ging auf den Gaustatoppen in der norwegischen Provinz Telemark südlich der Stadt Rjukan. Hoch sind wir gewandert, runter ging es mit der Gaustabanen – zum Glück!
Der richtige Parkplatz ist alles
Generell gibt es für die Wanderung zum Gaustatoppen mehrere mögliche Parkplätze. Wenn ihr vorhabt, eine Strecke mit der Gaustabanen zu fahren, dann solltet ihr euch allerdings auf den Parkplatz am Eingang zur Bahn stellen. Ansonsten müsst ihr nach der Tour noch Ewigkeiten die Straße entlang zu eurem Auto laufen. Am Ende unserer Wanderung sind unserem Camper beispielsweise vier Jungs hinterher gelaufen, um zu fragen, ob wir sie zu ihrem Auto mitnehmen könnten. „Leider“ mussten wir genau in die andere Richtung, sonst hätten wir sie ein Stück mitgenommen.
Der Parkplatz Gaustabanen
Der Parkplatz der Gaustabanen liegt an der Straße 651 zwischen Tuddal und Rjukan. Bei Google Maps könnt ihr folgendes eingeben, dann sollte euch der Parkplatz angezeigt werden: 59.853366, 8.685031 🙂
Auf dem Parkplatz gibt es übrigens auch eine Toilette, die ihr nutzen solltet. Denn es gibt die gesamte Strecke entlang keine Bäume oder Büsche, hinter denen man sich mal kurz verstecken könnte. 😀
Es gibt auf dem Parkplatz auch ein kleines Häuschen, in dem ihr die Tickets für die Bahn kaufen könnt. Ihr könnt entweder beide oder nur eine Strecke fahren. Beide Strecken kosten 390 Kronen, eine Strecke 300 Kronen. Hunde können problemlos mitfahren, sie fahren sogar kostenlos. Übrigens haben wir auch nachgefragt – die Hunde brauchen keinen Maulkorb. 🙂
Wir haben direkt unten unsere Tickets gekaufen. Generell ist es wohl auch möglich, die Tickets oben zu kaufen, allerdings gebe es an manchen Tagen Verbindungsprobleme, wodurch oben der Verkauf beeinträchtigt ist. Wobei wir allerdings vermuten, dass oben immer eine Lösung gefunden wird, um die Mitfahrt zu ermöglichen. 🙂
Der Weg ist das Ziel
Das ist bei dieser Wanderung wirklich der Fall. Die Aussicht ist die ganze Zeit über der absolute Wahnsinn! Allerdings liegt das hauptsächlich daran, dass es keinerlei Vegetation gibt. 😀 Das sorgt zum einen dafür, dass man den gesamten Weg über den Ausblick genießen kann. Zum anderen habt ihr jedoch auch keinen Schutz vor Sonne oder Regen – bei uns war es die Sonne, die auf unseren Kopf geknallt ist.
Falls auch ihr bei strahlendem Sonnenschein die Wanderung antretet, dann verschätzt euch nicht. Auch wenn es auf dem Parkplatz super warm ist, auf dem Weg wird es deutlich kälter. Oben angekommen haben wir sogar gefroren.
Viele Wege führen nach oben
Dadurch, dass es unterschiedliche Parkplätze gibt, gibt es auch verschiedene Wanderwege. Der, der vom Parkplatz der Gaustabanen aus startet ist (unserer Meinung nach) von Anfang an deutlich steiler als die Alternativen. Eine davon ist die Wanderung ab dem Parkplatz Stavsro, von dem aus die Wanderung länger, aber auch etwas flacher ist. Vom Parkplatz Gaustabanen ist man insgesamt 3,1 Kilometer unterwegs, von Stavsro 4,9 Kilometer.
Etwa einen Kilometer vorm Ziel treffen die unterschiedlichen Wanderwege aufeinander. An dieser Stelle wird die Wanderung dann auch deutlich voller. Denn die Wanderung ab Stavsro scheinen deutlich mehr Leute anzutreten. Auf dem Weg ab der Gaustabanen haben wir vorrangig Norweger getroffen, allerdings auch nicht in Massen. Man konnte sehr entspannt wandern, zwischendurch Pausen einlegen, um die Natur zu genießen.
Auf dem Gipfel angekommen
Obwohl der Ausblick die gesamte Strecke lang wirklich toll ist, ist es auf dem Gipfel noch mal beeindruckender! Übrigens gibt es oben auf dem Gaustatoppen auch ein kleines Café, in dem es Waffeln und Kaffee geben soll. Kaffeebecher haben wir gesehen, probiert haben wir beides aber nicht. 😀 Wir sind nach kurzem Aufenthalt auf dem Gaustatoppen nämlich wieder runtergefahren, da es doch relativ voll auf dem Gipfel gewesen ist.
Wir sind übrigens schon auf dem Weg nach oben froh gewesen, dass wir den Weg nicht wieder runterlaufen müssen. Hoch war er nämlich machbar, wenn auch anstrengend. Allerdings ging der gesamte Weg wirklich ausschließlich über Geröll… Schon beim Hochlaufen musste man sich immer konzentrieren, da viele der Steine nicht so stabil gewesen sind, wie sie auf den ersten Blick aussahen. Ich bin sowieso schon kein Fan davon, Wege runterzulaufen. Auf diesem Weg wieder den Berg herunter? Zum Glück blieb uns das erspart. Hinzu kommt: Die Fahrt mit der Gaustabanen ist echt ein Erlebnis.
Hinab mit der Gaustabanen
Die Fahrt an sich dauert nur 15 Minuten, allerdings haben diese 15 Minuten historischen Hintergrund. Die Idee zur Bahn wurde bereits 1953 entwickelt. Die Bergbahn wurde im Kalten Krieg durch Armee und Geheimdienste übernommen und bis 1959 errichtet. Erst 2004 kam erneut die Idee auf, die Bahn für touristische Zwecke zu nutzen. Bis 2007 wurde sie saniert, 2010 wurde sie dann eröffnet.
Der erste Teil der Bahnfahrt geht im 39 Grad Winkel 1.050 Meter hinunter. Dann steigt man um und fährt 850 Meter bis zum Parkplatz zurück. Oder eben andersherum – wobei wir auf jeden Fall empfehlen würden, hoch zu wandern und herunter zu fahren. 🙂
Die Wanderung auf den Gaustatoppen auf einen Blick
Strecke: Je nachdem, von wo ihr startet. Eine Strecke: Vom Parkplatz Gaustabanen 3,1 Kilometer, von Stavsro 4,9 Kilometer.
Höhenmeter: 650 Höhenmeter vom Parkplatz Gaustabanen, aber: durchgängig stein ansteigend. Von Stavsro aus anfangs etwas flacher.
Dauer: ca. 2 Stunden für den Weg hoch, runter sind wir gefahren (15 Minuten)
Ausgangspunkt: Mehrere mögliche Parkplätze, u.a. Parkplatz Gaustabanen und Stavsro. Wenn ihr eine Strecke mit der Bahn fahren wollt, nehmt unbedingt den Parkplatz an der Bahn!
Hundefreundlichkeit: Die Strecke ist zwar gut machbar, allerdings ist der Untergrund nicht ideal. Es geht nur über Steine und Geröll, für Hundepfoten eher unangenehm. Außerdem gibt es wirklich keinerlei Vegetation. Bei hohen Temperaturen geht es für den Hund nur durch die pralle Sonne. Unbedingt genug zu Trinken mitnehmen!
Besonderheit: Ihr könnt eine oder beide Strecken mit der Gaustabanen absolvieren. Beide Strecken kosten 390 Kronen, eine Strecke 300 Kronen. Wir empfehlen hochlaufen und runterfahren. Denkt an einen Pulli für den Gipfel.