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Norwegenreise mit Camper
Norwegen

Weiter Richtung Süden – Norwegenreise mit Camper

GASTBEITRAG – Von den Lofoten und unserem Geheimtipp Vesterålen ging es also auf unserer Norwegenreise mit Camper weiter Richtung Süden. Unser erstes Ziel war die ‚Atlantic Ocean Road‘. Nach ein paar reinen Fahrtagen (und etwas Wehmut im Gepäck) erreichten wir diese und zahlten für die Möglichkeit der Überquerung circa 14 Euro. Tatsächlich wirkt sie auf diversen Drohnenaufnahmen weitaus spektakulärer, als sie ist, wenn man mit dem Auto darüber fährt. Aber wenn man eh schon einmal in der Ecke ist, kann man sie auch mitnehmen. 😉

Atlantic Ocean Road

Es ging weiter Richtung Geiranger, wo wir eigentlich gar nicht bleiben wollten. Wir meiden gerne überlaufene Hotspots. Der Dauerregen und tiefsitzende Nebel zwang uns aber zu einer Nacht in Geiranger, was sich letztendlich als wirklich lohnenswert herausstellte! Der Nebensaison und dem schlechten Wetter geschuldet hatten wir das ganze Dorf für uns. Auf dem Campingplatz waren neben uns nur noch vier weitere Wohnmobile. Im Sommer hat man hier Schwierigkeiten, überhaupt im Voraus einen Platz zu ergattern.

Trotz des Regens fiel uns irgendwann die Decke auf den Kopf und wir haben uns prompt in unsere regenfeste Kleidung gepackt, und sind den „Waterfall Walk“ hinauf. Über 300 Treppenstufen am Wasserfall hat man hier vor sich. Perfekt auch bei schlechtem Wetter, nass wird man so oder so.

Geiranger Waterfall Walk

Unser eigentliches Ziel (dann am nächsten Tag) war ‚Dalsnibba‘. Hier liegt der Gipfel auf ca. 1500 Metern. Aber umso mehr Meter und Höhe wir mit dem Auto zurücklegten, um so nebeliger wurde es. Als es dann auch noch anfing zu schneien, sind wir kurzerhand umgedreht und haben sogar überlegt, Norwegen zu verlassen und unsere Reise in Schweden fortzusetzen, so schlecht wurde das Wetter. Am nächsten Morgen allerdings begrüßten uns ein paar Sonnenstrahlen und wir wollten es noch einmal versuchen! Ganz auf 1500m ging es nicht, aber es dürften immerhin so 1300m gewesen sein. Trotz Schnee und 2 Grad Kälte waren wir froh, dass wir es noch mal versucht haben. Zwar war die Aussicht vom Nebel etwas trüb, aber Spaß gemacht hat es trotzdem.

Unser nächstes Ziel war der Gletscher Briksdalsbreen. Also ging es weiter nach Stryn. Allein die Autofahrt dorthin ist großartig. Seen- und Berglandschaften, so dass wir alle paar Meter für ein Foto unbedingt anhalten wollten.

Einen Platz gefunden haben wir auf dem nahe gelegenden Campingplatz „Melkevoll Bretun“. Dieser kostet circa 23 Euro und ist wirklich wunderschön. Wir blieben direkt zwei Nächte, weil wir uns hier so wohl gefühlt haben. Hier gibt es sogar eine kleine Holzhütte, in der ihr es euch Abends bei einem Feuer gemütlich machen könnt. Zu entdecken gibt es hier in der Natur noch viel mehr. Zum Beispiel eine Steinzeithöhle, über die man einiges erfahren kann. Hier einfach mal zu Fuß die Gegend zu erkunden lohnt sich und macht Spaß – inzwischen den Berglandschaften und riesigen Wasserfällen.

Trotz des anhaltenden Regens machten wir uns am späten Nachmittag noch auf zum Briskdalsbreen. Die kleine Wanderung dorthin ist vor allem für Kinder wie gemacht. Für alle Kinder zu schaffen – und für jeden noch so großen Hund 😉 Das Highlight (für alle Kids) dürfte hier die Brücke über den Gletscherbach sein, die man überqueren muss und vom Wasserfall einmal ordentlich nass gemacht wird. Man erreicht nach circa 45 Minuten den Gletscher und wir waren absolut fasziniert. Andererseits ziemlich erschrocken darüber, den Klimawandel direkt hier zu spüren zu bekommen. Noch vor zehn Jahren reichte der Gletscher bis zu der Stelle, wo ich stehe.

Gletscher Briskdalsbreen

Es gibt auch die Möglichkeit, den Gletscher mit sogenannten „Trollautos“ zu erreichen. Hier müsst ihr die paar Kilometer nicht laufen, sondern werdet mit Decke über den Schenkeln und mit Regenschirm ausgestattet vor den Gletscher gefahren. Den Sinn dahinter haben wir nicht verstanden. Die Strecke ist weder lang, noch anspruchsvoll und ein Spaß für die ganze Familie. Man erlebt hautnah, wie der Gletscher seit vielen Jahren schmilzt. Warum man dann noch mit einem Auto dorthin gefahren werden will, konnten wir nicht nachvollziehen. Könnt ihr euch sparen. Hier geht es darum, Natur zu erleben!

Nach diesem wunderbaren Abschluss haben wir uns leider entschlossen, so langsam die Rückreise anzutreten. Das Wetter wurde im Süden weiterhin nicht besser und die vier Wochen waren fast rum. Wir fuhren wieder nach Schweden und verbrachten hier bei Malmö noch einen letzten schönen Sonnentag am Strand, bevor es wieder nach Hause ging.

Und nach unserer zweiten Reise nach Norwegen wissen wir: Wir kommen wieder!