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Wasserfallboden und Mooserboden
Österreich / Wandern in Österreich

Hochgebirgsstauseen in Kaprun: Wasserfallboden und Mooserboden mit Hund

Die Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Mooserboden im österreichischen Kaprun liegen auf 2.036 Metern Seehöhe in wunderschöne, alpine Landschaft eingebettet. Alleine die „Anreise“ zu den türkis glitzernden Stauseen ist ein kleines Abenteuer, das auch mit Hund möglich ist.

Besonderheit bei der Anreise zu den Hochgebirgsstauseen

Von Mai bis Oktober ist ein Ausflug zu den Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Mooserboden möglich. Die Besonderheit ist, dass man nicht mit dem eigenen PKW oder Rad anreisen kann. Denn um zu den Stauseen zu gelangen, muss man mit Transferbussen und dem Lärchwand-Schrägaufzug fahren. Einen Teil der Strecke kann man auch erwandern und dann entsprechend auf einen Bus oder den Schrägaufzug verzichten. Allerdings führt diese Wanderung nur an der Straße entlang, daher würde ich persönlich mir diese Wanderung sparen und stattdessen lieber am Ziel die Zeit nutzen. 🙂 Je nach Monat fahren die Busse unterschiedlich lang, meist jedoch zwischen 8 Uhr bis 17 Uhr im ca. 20-Minutentakt.

Die Anfahrt zu den Stauseen ist gut ausgeschildert, in dein Navi kannst du einfach „Kaprun Hochgebirgsstauseen Parkhaus“ (Adresse: Kesselfallstraße 96, 5710 Kaprun, Österreich) eingeben. Parken kann man in einem kostenlosen Parkhaus, am besten parkst du nicht direkt in Ebene 1, denn du musst zur Kasse alle Stockwerke hochlaufen. Zu Fuß geht es dann weiter zum Busparkplatz, von dem aus du die Pendelbusse nehmen kannst.

Preise für Zwei- und Vierbeiner

An der Kassa Kesselfall bekommst du die Tickets für die Hochgebirgsstauseen. Im Ticketpreis enthalten sind zwei Pendelbusse sowie der Schrägaufzug. Mit der Mobilitätskarte, die man in seiner Unterkunft im Sommer erhält, bekommt man 10% Ermäßigung. Genaue Informationen zu den Preisen findest du hier.

Für die Mitnahme von Hunden zahlt man 6 Euro. Ganz wichtig: In den Bussen und im Schrägaufzug müssen Hunde an der kurzen Leine gehalten werden und einen Maulkorb tragen. Einen Maulkorb kann man sich gegen eine Gebühr auch vor Ort leihen. Da man in Österreich aber recht häufig einen Maulkorb für den Vierbeiner braucht, denk am besten an einen eigenen.

In einigen Unterkünften erhält man übrigens auch die Zell am See Sommerkarte – mit dieser darfst du sogar kostenlos zu den Hochgebirgsstauseen fahren. Du kannst dann einfach in die Busse einsteigen, ohne ein Ticket zu kaufen. Wie es mit dem Hund in diesem Fall ist, weiß ich allerdings nicht.

Mit Pendelbus und Schrägaufzug zum Ziel

Vom Parkplatz aus geht es mit dem ersten Pendelbus durch einen ziemlich engen Tunnel – übrigens auch der Grund, warum man nicht mit dem eigenen PKW anreisen kann. Die Tunnel sind so eng, dass entgegenkommender Verkehr nicht möglich ist. Der erste Bus fährt nur recht kurz und setzt einem am Lärchwand-Schrägaufzug ab. Dort kann man schon mal ein bisschen die Aussicht genießen, während man auf den Aufzug wartet. Der ist übrigens Europas größter, offener Schrägaufzug. Während der etwa 5 Minuten, die man mit ihm unterwegs ist, überwindet er eine Steilstufe von 431 Metern und eine Steigung von 81 Prozent.

Der Schrägaufzug bringt einen also (wie der Name schon sagt) schräg die Bergwand hoch, weiter zu Bus Nummer 2. Der zweite Bus fährt ein ganzes Stück die Serpentinen hoch, vorbei am Stausee Wasserfallboden bis hoch zum Mooserboden Stausee auf knapp 2.040 Metern.

Mooserboden Stausee
Blick auf den Mooserboden Stausee

Wenn ihr diesen Ausflug mit Hund unternehmt, sollte euer Vierbeiner auf jeden Fall mit vielen Menschen auf engem Raum klarkommen. Oder aber ihr reist sehr früh an, dann dürften die Busse und der Schrägaufzug noch deutlich leerer und angenehmer sein. Wir haben den Ausflug zur Mittagszeit unternommen und die Transportmittel waren dementsprechend voll. Lotte habe ich sowohl in den Bussen als auch im Schrägaufzug teilweise getragen. Wir haben in den Bussen und im Schrägaufzug dann irgendwo am Rand gestanden, sodass Lotte in Ruhe auf dem Boden abgesetzt werden konnte. An dem Stausee selbst verläuft sich die Menschenmasse recht schnell, sodass man dort die Zeit auch ziemlich alleine verbringen kann. 🙂

Wenn man Pech hat, kann die Fahrt hoch übrigens relativ lange dauern. Wir hatten zwischen den Transportmitteln immer 10-15 Minuten Wartezeit. Den Maulkorb habe ich während dieser Wartezeiten übrigens abgenommen. Da wir uns immer etwas abseits der Menge hingestellt haben, hat das auch niemanden gestört. Runter ging es deutlich schneller, da wir immer direkt einen Anschluss hatten. Für den Weg hoch sollte man aber ca. 45 Minuten einplanen. Da der letzte Bus bereits gegen 16:45/17:00 Uhr fährt, bedenkt das auf jeden Fall bei eurer Zeitplanung. 🙂

Bergrestaurant Mooserboden

Wenn ihr den zweiten Bus verlasst, steht ihr quasi direkt an dem Bergrestaurant Mooserboden. Das hat eine große Sonnenterrasse mit Blick auf den Stausee Mooserboden. Dort gibt es Kaiserschmarren, Apfelstrudel und Co. Wir haben allerdings nur ein kühles Bier nach unserer Wanderung getrunken, da die Küche bereits geschlossen hatte. Die macht nämlich einige Zeit vor dem letzten Bus zu. Außerdem gibt es auch noch ein Kiosk mit Getränken und Sitzplätzen.

Wanderung über den Sedlgrat an den Hochgebirgsstauseen

Oben angekommen starten einige Wanderwege. Ehrlich gesagt hatten wir uns vorher nicht wirklich informiert, welche Wanderung die Schönste ist – wir sind mehr oder weniger den ersten Weg entlang marschiert, der uns begegnet ist. Erst später haben wir nachgeschaut und festgestellt, dass es sich um den Sedlgrat handelte, der auf den Kleinen- und Großen Grießkogel (3066 m) führt. Wir sind allerdings natürlich nicht bis zum Ziel der Wanderung gewandert. Bis zum Großen Grießkogel ist man knapp 6 Stunden unterwegs und absolviert über 1.000 Höhenmeter in nur 8 Kilometern.

Stattdessen sind wir dem Wanderweg etwa eine Stunde lang gefolgt, sind dabei ungefähr 270 Höhenmeter aufgestiegen in etwa 1,5 Kilometern. Der Weg hatte es auch in sich, er ist steil und steinig. Lotte hat es toll gemacht, allerdings hatten sowohl Lotte als auch ich abends Muskelkater in den Beinen. 😀

Nach etwa einer Stunde haben wir uns einen tollen Platz für eine Pause mit Panoramasicht auf beide Stauseen gesucht. Vor uns der Wasserfallboden, rechts von uns der Mooserboden. Wir haben lange die Aussicht genoßen, etwas gesnackt, ein paar Fotos gemacht und uns ausgeruht. Im Anschluss ging es knapp 45 Minuten wieder runter.

Der Wanderweg ist übrigens als schwarz (schwer) markiert. Den Anfang des Weges kann man durchaus gehen, aber man sollte trittsicher sein und gutes Schuhwerk anziehen. Den Weg entlang geht es fast treppenartig recht hohe Steine hoch, euer Vierbeiner sollte dafür also fit genug sein.

An den Hochgebirgsstauseen gibt es aber wie gesagt jede Menge Wanderwege. Am besten recherchiert ihr (anders als wir :D) vorher ein bisschen und sucht euch den passenden raus. Oder aber ihr startet einfach mit Blick auf die ausgeschilderten Wanderwege vor Ort.

Hochgebirgsstauseen in Kaprun
Panoramablick bei unserer Wanderpause – rechts der Mooserboden, links der tiefer gelegene Wasserfallboden